BUND Renchtal

Besuch der Windkraftanlagen Rauhkasten / Steinfirst in Gengenbach

19. Juli 2022 | Atomkraft, Energiewende, Klimawandel

Auf Initiative des BUND-Renchtal haben sich am 24. Juni 15 Personen aus Oberkirch auf den Weg gemacht, die Windkraftanlagen Rauhkasten / Steinfirst in Gengenbach zu besichtigen. Am Bahnhof Gengenbach wurden sie von den beiden sachkundigen Führern Brosi und Gißler – Leiter der Stadtwerke Gengenbach und Technischer Leiter Stromversorgung – empfangen und begrüßt. Anschließend ging es mit zwei kleineren Bussen zu den, ca. 7 km entfernten, auf ca. 580 m hoch gelegenen Windkraftanlagen.

Foto: Jochen Brosi Foto: Jochen Brosi

Vor Ort gab es eine umfangreiche Information über den Bau und den Betrieb der vier Windräder. Dabei hat sich die Stadt Gengenbach seit 2011 mit dem Gedanken getragen, auf ihrer Gemarkung erneuerbare Energie in Form von Windenergie bereit zu stellen. Dazu war es zuerst erforderlich, geeignete Standorte zu finden um dann ein Jahr lang die Windhöffigkeit an der ausgewählten Stelle zu untersuchen. Dazu wurde ein Stahlmast mit der geplanten Nabenhöhe errichtet und die Windgeschwindigkeit gemessen; heute macht man das mit einer am Boden befindlichen Station mit Hilfe einer Laser-Doppler-Anemometrie. Um alle Planungen und behördlichen Erfordernisse zu erfüllen vergingen weitere vier Jahre. Es folgte der Bau eines interkommunalen Windparks ab September 2016, Mitte Mai 2017 konnte die erste Windkraftanlage in Betrieb gehen (Einzelheiten können der Webseite: www.windenergie-gengenbach.de entnommen werden). Errichtet wurden getriebelose Anlagen der Fa. Enercon, mit Hauptsitz in Aurich, Typ E-115 – gut geeignet für weniger starke Windgegenden. Die Nabenhöhe der Anlagen beträgt 149 m, der Rotordurchmesser 115 m. Die Stromproduktion von ca. 28.400 MWh/a versorgt ca. 9.000 Haushalte, die CO2-Einsparung entspricht ca. 14.800 t/a. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen werden zur Stromerzeugung keine Betriebsmittel benötigt; der Wind ersetzt komplett den Einsatz von Öl, Gas oder Holz.

Die Teilnehmer der Exkursion konnten sich davon überzeugen, dass die von den Rotorblättern verursachten Schallemissionen vor Ort – außerhalb des Turmes – sich im Bereich der Windgeräusche im umgebenden Wald befinden.

Abgeschlossen wurde die Exkursion bei Getränken und Butterbrezeln mit weiteren interessanten Diskussionen.

Mit von der Partie waren auch die Herren Füssgen und Vespermann von den Stadtwerken Oberkirch – Geschäftsführer der Stadtwerke und Technische Leitung –, die momentan ebenfalls in der Planung für einen interkommunalen Windpark auf der „Hummelsebene“ sind. Bleibt zu wünschen und zu hoffen, dass die sozialverträgliche Inbetriebnahme des Windparks in Gengenbach viele Anregungen gebracht hat, um in Oberkirch und Durbach in ähnlicher Weise aber auch in kürzerer Zeit die Bereitstellung regenerativer Energie zu realisieren.

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