BUND Renchtal

Filmvorführung "Das Geheimnis der Bäume" in Oppenau

22. Oktober 2019 | Lebensräume, Naturschutz, Wälder

Als Auftakt der Kooperation mit der EAN Oppenau zeigte der BUND Renchtal im evangelischen Gemeindehaus den Film "Das Geheimnis der Bäume"

Eine Premiere gab es am vergangenen Dienstag, 22.10.2019, im Oppenauer evangelischen Gemeindesaal. Dort hatten BUND Renchtal und EAN Oppenau zu einer Vorführung des Dokumentarfilms „Das Geheimnis der Bäume“ eingeladen. Der faszinierende Film von Luc Jacquet (bekannt für „Die Reise der Pinguine“), der 2013 in französischen und 2014 in deutschen Kinos Premiere feierte, begeisterte auch in Oppenau die Gäste. Rund 40 Besucherinnen und Besucher lauschten um 19:30 Uhr den Einführungsworten von BUND-Mitglied Meinrad Heinrich.


Danach wurde es ruhig im Saal, als sich der französische Botaniker Francis Hallé im Film vorstellte und, begleitet von mystischer Musik und tropischen Waldgeräuschen, den Schauplatz des Films präsentierte: Den tropischen Regenwald. „Am Anfang meiner Karriere als Botaniker konnte ich mir nicht vorstellen, dass die großen Regenwälder vor meinen Augen verschwinden würden“, erklärte Hallé auf der Leinwand und verwies damit gleich auf die drohende Gefahr, in der sich die Urwälder unseres Planeten befinden. „Bevor es zu spät ist, möchte ich Sie auf die Reise eines ganzen Lebens mitnehmen und Ihnen von meiner großen Leidenschaft erzählen, von der Geschichte der Bäume der großen tropischen Regenwälder“, verkündete er. Mit seinen ersten Worten versprach der Botaniker dem Filmpublikum nicht zu viel. In rund 80 Minuten nahm er die großen und kleinen Gäste im Oppenauer Gemeindesaal mit auf eine Reise durch die Ur- und Regenwälder des Planeten. Im Film zeigte er, wie Bäume leben, ohne sich zu bewegen, wie sie kommunizieren und sich in geschickter Art und Weise anpassen und schützen, sich ergänzen und voneinander profitieren. Unterstützt wird dieser faszinierende Inhalt von beeindruckenden Perspektiven, Kamerafahrten und mikroskopischen Detailaufnahmen. Viele hundert Jahre Evolutionsgeschichte werden im Film dargestellt, zusammengefasst mit den Worten: „Die Tiere beherrschen den Raum, die Bäume verkörpern die Zeit“. Im Film wird gezeigt, mit welcher Raffinesse sich die gigantischen Lebewesen gegen ihre Feinde wehren. Gegen einen Feind haben aber auch die Baumriesen kurzfristig keine Chance: Gegen den Menschen. „Ich habe Menschen gesehen, die 1000jährige Bäume in wenigen Tagen bezwingen. Es reicht ein Moment um sie zu zerstören, zu berauben, zu benutzen, zu fällen. Doch wie viele Jahrhunderte brauchen sie, um wieder zu wachsen?“, verkündet die Stimme des Erzählers – in der deutschen Fassung synchronisiert von Naturfreund Bruno Ganz.


Neben allen magischen Tricks der Natur und gigantischen Bildern, bleibt im Film ein wichtiger Appell an die Menschen nicht auf der Strecke: „Der Wald wird uns überleben. Er hat die Kraft, wiedergeboren zu werden. Aber unter einer Bedingung: Die Menschen müssen ihn in Ruhe lassen, zumindest 700 Jahre lang.“ Dem Schlusswort: „Früher lebten wir in Eintracht mit den Bäumen. […] Sehen wir uns die Bäume an, in ihrer unbeweglichen Ruhe liegen die Wurzeln unserer Herkunft, unserer Weisheit“, hatten auch die Organisatoren des Abends wenig hinzuzufügen. Pfarrer Brotback lud die Anwesenden ein, sich selbst das Wunderwerk Wald anzusehen, was im Kleinen vor der Haustür im Nationalpark Schwarzwald schon möglich sei. In den abschließenden Worten bedankte sich Helga Schmieder beim BUND Renchtal, besonders bei den Organisatoren Franz und Maria Just. Alle waren sich einig, dass diese gelungene Filmvorführung Start einer vielversprechenden Kooperation sei.

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